Gesundheit für alle oder Profite für wenige? Folgerungen aus der Corona-Krise für das Gesundheitssystem

Vortrag mit Diskussion – Präsenz- und Onlineveranstaltung

mit Dr. Nadja Rakowitz, Politikwissenschaftlerin, Geschäftsführerin des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte, aktiv in der Bildungsarbeit von ver.di und im Bündnis Krankenhaus statt Fabrik
und Antje Pohle, Krankenschwester im Klinikum Braunschweig und Sprecherin der Vertrauensleute der Gewerkschaft ver.di

Von der Corona-Krise war und ist der Gesundheitssektor in besonderer Weise betroffen. Die Beschäftigten konnten sich dem Infektionsrisiko im Lockdown nur schwer entziehen. Nicht wenige infizierten sich selbst. Als Zeichen der Anerkennung wurde ihrer Sorgearbeit das Attribut „systemrelevant“ angeheftet, und sie wurden öffentlich beklatscht. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Lohnsituation steht aber nach wie vor aus. Sie ist auch Gegenstand des aktuellen Tarifstreites im öffentlichen Dienst.

Die Wirtschaftsdoktrin der letzten Jahrzehnte hat Gesundheit zur Ware degradiert. Die Folgen sind unübersehbar: In den Ländern, in denen der neoliberale Kahlschlag des Gesundheitssystems besonders massiv durchgesetzt worden war, waren die Kapazitäten der Versorgung schon bald nach Aufkommen der ersten Ausbreitungswelle heillos überfordert – mit katastrophalen Folgen. Aber auch in Deutschland war die Sorge um die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems eines der Hauptmotive für die restriktiven Maßnahmen beim Infektionsschutz.

Die Corona-Krise offenbart drastisch die Folgen der profitorientierten Ausrichtung des Gesundheitssektors.

  • Welches sind die Konsequenzen für die Beschäftigten und für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?
  • Wie muss ein Gesundheitssystem organisiert sein, das als vorrangiges Ziel die allgemeine Förderung der Gesundheit verfolgt?
  • Was muss passieren, um angemessene Arbeitsbedingungen und eine gute Gesundheitsversorgung in den Mittelpunkt zu rücken?

Sich zu informieren, zu diskutieren dazu laben wir herzlich ein:

Zeit: Mittwoch, 18.11.2020, 18.00 Uhr – ca. 20.00 Uhr

Ort: Gewerkschaftshaus Braunschweig, Wilhelmstraße 5, 38100 Braunschweig

Flyer als PDF-Datei

Die Veranstaltung wird simultan mit dem Programm Zoom als interaktive Videokonferenz übertragen. Für Online-Teilnehmende wird der Zugangslink nach der Anmeldung übersandt.

Hinweise zur Teilnahme:

Um die Gesundheit aller Teilnehmer*innen zu schützen, gehen wir umsichtig und verantwortlich miteinander um und beachten die jeweils gültigen Bestimmungen zum Schutz vor Corona und das für den Veranstaltungsort geltende Hygienekonzept.

Dazu gehören u.a.:

  • das Führen einer Teilnehmer*innen-Liste
  • das Tragen einer Mund- Nasenbedeckung außerhalb des Sitzplatzes

Menschen, die ungeklärte Grippe-Symptome zeigen oder in Kontakt mit Covid 19-Infizierten gekommen sind, bitten wir von einem Besuch der Veranstaltung abzusehen.

Aufgrund der Beschränkung der Anzahl der Teilnehmer*innen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.

Anmeldung bitte bis zum 13.11.2020
per eMail an gramsci-tage@biap-braunschweig.de

oder postalisch an
BIAP c/o Norbert Kueß
Roonstraße 17
38102 Braunschweig

Die Braunschweiger Gramsci Tage finden seit 2007 jährlich statt. Sie verknüpfen aktuelle Debatten der gesellschaftlichen Linken mit der Vermittlung von theoriegeleiteten Fertigkeiten zur Analyse kapitalistischer Zusammenhänge. In der Tradition von Gramscis Philosophie der Praxis wollen sie einen Raum bieten, in dem sich die Aneignung von Wissen mit der Diskussion theoretischer und praktischer Probleme der Emanzipation von Herrschaft und Unterwerfung paart. Die 14. Braunschweiger Gramsci Tage erfolgen in Kooperation der Braunschweiger Initiative für eine andere Politik, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V., dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region SüdOstNiedersachsen u. der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Bezirksverband Braunschweig.

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